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Virtual Reality for Visually Impaired People

Name: Virtual Reality for Visually Impaired People / VR4VIP

Zeitraum: 1. Februar 2022 bis 31. Juli 2023

Inhalt: Verbesserung der digitalen Bildung sehbehinderter SchülerInnen/Auszubildenden und ihrer digitalen Kompetenz durch die Einführung Virtueller Relitäts- Systemen in der Ausbildung und Diagnostik.

Förderung: ERASMUS+ KA02 Kleine Partnerschaften

Homepage: www.vr4vip.net

Logo des Projektes. Eine VR Brille mit der Aufschrift VR4VIP

Hintergrund

Virtual Reality (Kurz: VR) ist bereits fester Bestandteil in der beruflichen Ausbildung. Besonders in der Ausbildung technischer Berufe wird VR aus Kostengründen und zur Vermeidung von Gesundheits- und Unfallrisiken eingesetzt. Diese Vorteile werden nun auch zunehmend in der Ausbildung von Gesundheits- und Sicherheitsberufen genutzt.

Zwei Männer sitzen mit VR Brille vor einem Tisch

(C) Adobe Stock

VR Systeme bieten die Möglichkeit der dreidimensionalen und interaktiven Darstellung einer mittels Computergrafik generierten Umgebung. VR Systeme bestehen heute hauptsächlich aus sogenannten „Head -Mounted Displays“, im deutschen Sprachraum auch VR Brillen genannt. Im weiteren Verlauf wird der Begriff VR-System verwendet. Moderne VR-Systeme sind heute autonom und müssen nicht mehr an einen PC angeschlossen und mit Positionssensoren verbunden werden. Diese Systeme besitzen neben den Displays zur Bilddarstellung auch eigene Mikroprozessoren und Audiosysteme. Eingebaute Kameras, Beschleunigungs- und Gyroskopsensoren dienen zur Bestimmung der Körperhaltung und der Position. Ergänzt werden diese Systeme durch manuell zu bedienende Controllergriffe. Mit diesen kann der Bediener verschiedene Steuerbefehle eingeben. Durch Vibration der Controller (sog. „Force Feedback“) erhält der Bediener gegebenenfalls zusätzliche sensorische Reaktionsmeldungen. Dies kann bei virtuellen Kollisionen oder Berührungen von Gegenständen und Begrenzungen erfolgen. Bei manchen Anwendungen kann durch die eingebauten Kameras auf Controller verzichtet werden, da eine Handerkennung die Bewegung der Hand- und Fingerbewegung interpretieren kann.

Frau mit VR Brille und Controllern in den Händen

(C) Adobe Stock.

In Bezug auf die Thematik von Sehbehinderung wurde die VR Technologie bislang nur zur Simulation von Sehbehinderungen verwendet. Diese Anwendungen wurden zu Forschungszwecken und zur Sensibilisierung von Kunden entwickelt und sind kommerziell nicht zu erwerben. Im Rahmen der beruflichen Ausbildung von Menschen mit Sehbehinderung wird diese Technologie bislang noch nicht eingesetzt.

Auf den ersten Blick scheint der Einsatz eines visuellen Systems wie VR bei Menschen mit einer Seheinschränkung auch paradox. Bei näherer Betrachtung bieten VR Systeme jedoch für diese Zielgruppe einige Vorteile:

  1. Der Sehabstand zwischen Augen und dem Display ist gering und ermöglicht somit auch bei stark vermindertem Visus eine optische Wahrnehmung.
  2. Das darstellbare Gesichtsfeld liegt bei den handelsüblichen Systemen zwischen 100 und 110° und bietet somit auch bei Ausfällen im zentralen oder peripheren Gesichtsfeld einen nutzbaren Darstellungsbereich.
  3. Durch virtuelles zoomen von Objekten können diese nach individuellem Bedarf vergrößert und verkleinert werden.
  4. Störungen durch Streulicht, Reflexionen und Blendungen werden durch den Aufbau der Geräte vermieden.

Diese Faktoren legen nahe, dass VR Systeme zur beruflichen Ausbildung von Menschen mit Sehbehinderung durchaus sinnvoll eingesetzt werden können. Hier ist von besonderem Interesse die technischen Möglichkeiten dieser VR Systeme zur Diagnostik und im Bereich der beruflichen Ausbildung einzusetzen.

Projektziel

Der zunehmende Einsatz von VR-Systemen in der Bildung und die zu erwartenden Umsatzsteigerungen in diesem Bereich lassen vermuten, dass diese Technologie ein wichtiger Faktor bei der Digitalisierung der Bildung werden wird. Daher ist es unabdingbar, dass diese Technologie schnell Einzug in die schulische und berufliche Bildung von sehbehinderten Menschen hält, damit diese keine Nachteile erfahren. Gerade die Integration in den Arbeitsmarkt ist für sehbehinderte Menschen schwierig. Diese Zielgruppe muss daher unbedingt an die neue digitale Technologie herangeführt werden um auf dem Arbeitsmarkt wettbewerbsfähig zu sein. Auch die Arbeitsplätze der Zukunft werden mit VR , Augmented Reality (Abkürzung: AR) und Smart Glasses ausgestattet sein. Um jedoch die Zielgruppe angemessen ausbilden und adäquat schulen zu können, muss das Bildungspersonal entsprechend qualifiziert werden. Das Hauptziel dieses Projekts ist es
Informationen über bestehende Erfahrungen und Forschungen zu VR zu sammeln und auszutauschen.

Mann mit VR Brille vor virtuellem Touch Screen

(C) Adobe Stock

Projektinhalt

Der Inhalt des Projektes besteht in der Erkundung regionaler und nationaler VR-Forschungs- und Bildungsaktivitäten mit Bezug zu sehbehinderten Menschen.
Diese Aktivität wird von allen Projektpartnern idurchgeführt.  Die Resultate soll in einer Online Datenbank zusammengefasst werden, in der die identifizierten
Forschungs- und Bildungsprojekten, Hardware- und Softwareentwicklungen zu VR-Technologien in Bezug auf die Zielgruppe, beschrieben werden.

Ein weiterer Inhalt  ist auch die Sensibilisierung des Personals der Projektpartner und Multiplikatoren zu diesem Thema.  Die Projektpartner sollen einen Eindruck von entsprechenden Entwicklungen im Partnerland erhalten. Zudem soll ein Erfahrungsaustausch hinsichtlich der, von den Partnern bereits genutzten VR-Systemen und den Erfahrungen stattfinden.

Im Laufe des Projektes werden drei Konferenzen in hybrider Form mit Fachleuten zu diversen Themen hinsichtlich VR/AR für Menschen mit Seheinschränkung durchgeführt. Die Themen und Daten dieser Konferenzen sind:

Datum Thema Link zum Programm/ den Downloads der Präsentationen
14.07.2022 VR und AR Produkte, Projekte  und Forschung zu VR/AR Anwendungen für die Zielgruppe https://www.vr4vip.net/activities-visually-impaired/programme/
26.01.2023 VR und AR in der beruflichen Bildung https://www.vr4vip.net/activities-visually-impaired/presentations-2nd-online-conference/ 
27.06.2023 VR und AR in Diagnostik und Therapie bei Augenerkrankungen https://www.vr4vip.net/activities-visually-impaired/presentations3rdconference/

 

DiePräsentationen werden aufgezeichnet und können von der Projetseite geladen werden.

Projektpartner

  • National Rehabilitation Centre for Blind, Bulgarien
  • Instituttet for Blinde og Svagsynede, IBOS, Dänemark
  • ACTO e.V., Deutschland
  • Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen Österreichs, Österreich
  • Istituto Regionale Rittmeyer per i ciechi di Trieste, Italien
  • Fondazione Istituto dei Sordi di Torino ONLUS, Italien

 

Kontakt: Jürgen Hüllen