Am 08. Oktober beginnt die diesjährige Woche des Sehens! Die Informationskampagne findet jährlich bundesweit statt und fordert zu mehr Bewusstsein für Sehbehinderung und Blindheit auf. Das diesjährige Motto „Alles im Blick!?“ wird durch verschiedene Aktionen und Veranstaltungen untermauert und umfasst drei Themenschwerpunkte.
Die Themenschwerpunkte der Woche des Sehens 2022
1. Die vielen Facetten guten Sehens
„Ich habe gute Augen“ – damit verbinden viele zunächst, dass sie scharf sehen können. Dass Sehen aber noch viel mehr Facetten hat, wird erst auf den zweiten Blick deutlich. So können Menschen ohne Sehbeeinträchtigung auch alle Farben erkennen, zumindest wenn es hell ist. Bei wenig Licht können sich gesunde Augen dank der sogenannten Stäbchen (Netzhautzellen) ebenfalls gut orientieren.
Eine weitere Facette ist das Gesichtsfeld. Menschen ohne Sehbeeinträchtigung können nicht nur das erkennen, was sich genau von ihnen befindet, sondern können auch links und rechts vom Sichtfeld bis zu einem bestimmten Grad die Umgebung wahrnehmen.
Diese Facetten setzen gesunde Augen voraus. Eine Überprüfung der Augen sollte daher schon im frühen Kindesalter passieren, um Augenkrankheiten zu verhindern oder frühzeitig zu behandeln.
2. Aktiv auch mit Sehbehinderung
Der zweite Themenschwerpunkt der Woche des Sehens dreht sich um die Selbsthilfe bei Menschen mit Sehbehinderung. Denn bei so einem sensiblen Thema wie der Diagnose einer Augenerkrankung kann die Selbsthilfe ein dankbares Angebot für Betroffene sein: Beratung von gleich zu gleich. Wenn neu Betroffene ihre Probleme und Fragen mit Menschen teilen können, die gleiche Erfahrungen gemacht haben, nehmen sie Ratschläge oft schneller an.
Auf der Website der Woche des Sehens haben zudem drei Selbsthilfeorganisationen, die auch Partner der Woche des Sehens sind, hilfreiche Tipps für Angehörige blinder und sehbehinderter Menschen zusammengefasst.

3. Wo eine Brille die Welt bedeutet
Es gibt in Deutschland etwa 43 Millionen Brillenträger*innen. Eine Brille oder Kontaktlinsen zu erhalten, sobald man merkt, das Sehen wird schwieriger, ist hierzulande selbstverständlich. Das trifft aber nicht auf alle Länder und Regionen zu. Für mehr als 800 Millionen Menschen weltweit ist diese Einschränkung bittere Realität: Sie sehen schlecht, weil sie keine Brille haben.
Der dritte Themenschwerpunkt der Woche des Sehens soll über diesen Missstand aufklären. Es wird die Situation der Menschen thematisiert, deren Sehfähigkeit aufgrund von Armut oder schlechter Gesundheitsversorgung stark eingeschränkt ist. Auch vor Ort in den ärmsten Regionen der Welt wird sich dafür eingesetzt, dass es Fachkräfte gibt, die Menschen mit einer Brille neue Lebensqualität schenken. Eine ergreifende Geschichte über ein sechsjähriges Mädchen aus Tansania kann auf der Website der Woche des Sehens nachgelesen werden.
Insgesamt gibt es übrigens 1,1 Milliarden Menschen weltweit mit einer Sehbeeinträchtigung – davon könnten 90 % vermieden werden, wenn wir überall auf der Welt die gleiche Versorgung ermöglichen könnten.
Aktionstage der Woche des Sehens
Die Woche des Sehens schließt außerdem noch zwei Aktionstage ein. Am 13. Oktober findet der Welttag des Sehens statt und der Tag des weißen Stocks beendet die Informationskampagne am 15. Oktober. Beide Tage machen genau wie die Woche des Sehens auf Themen wie Barrierefreiheit und Inklusion für sehbehinderte und blinde Menschen aufmerksam und fordern die Gesellschaft zu mehr Rücksicht auf.
Verfolgt in dieser Woche gerne unsere Social-Media-Kanäle, dort werden wir die Woche des Sehens begleiten und auf unterschiedliche Aktionen und Themen aufmerksam machen: