Arbeitsplatzausstattung für Sehbehinderte und Blinde

Mann misst den perfekten Augen abstand zum Bildschirm einer Frau

Hilfsmittelberatung am BFW Düren

In der heutigen Zeit ist der PC im Arbeitsalltag nicht mehr wegzudenken, was nicht zuletzt am Anstieg der visuellen Anforderungen bei der Arbeit liegt. Wenn es in der Folge zu Sehproblemen am Arbeitsplatz kommt, ist die Durchführung einer Hilfsmittelberatung empfehlenswert. Das Besondere: Nicht nur Menschen mit anerkannter (Seh-)Behinderung werden beraten, auch bei altersbedingt nachlassender Sehschärfe, Blendempfindlichkeit oder anderen Sehproblemen kann eine Hilfsmittelberatung sinnvoll sein. Ziel ist es immer, dass passgenaue, individuelle Lösungen gefunden werden.

Die Hilfsmittelberatung besteht aus zwei Teilen: der optischen Beratung, durchgeführt von einer Orthoptistin/Augenoptikerin, und der technischen Beratung, durchgeführt von einem/einer technischen Berater*in.

Der optische Beratungsteil

Die optische Beratung beginnt mit einem Anamnesegespräch. Anschließend wird der Arbeitsplatz analysiert, an dem besonders Aspekte wie die Bürosituation, Beleuchtung, Arbeitsaufgaben und vorhandene Hilfsmittel im Vordergrund stehen. Durchgeführt wird auch eine ausführliche Funktionsdiagnostik, die unter anderem die Feststellung von Sehschärfe, Farbsehen, Kontrastsinn und Vergrößerungsbedarf beinhaltet. Vorhandene Brillen werden überprüft und ggf. optimiert, insbesondere was ihren Einsatz am Bildschirmarbeitsplatz betrifft. Eine spezielle Bildschirmarbeitsplatzbrille wird z. B. besonders dann benötigt, wenn Seheinschränkungen durch einen verringerten Leseabstand zum Monitor kompensiert werden können. Neben verschiedenen Brillen werden in der Beratung auch andere optische Hilfsmittel erprobt, z. B. optische und elektronische Handlupen, Monokulare (Handfernrohre) oder Kantenfilterbrillen, die besonders durch ihre Mobilität überzeugen.

Der technische Beratungsteil

Im Anschluss an die optische Beratung findet die technische Beratung statt, die auf der Grundlage der zuvor ermittelten Ergebnisse erfolgt. Der Fokus liegt hierbei auf technischen Hilfsmitteln sowie auf der technischen Umsetzbarkeit am Arbeitsplatz. Nach einem Vorgespräch wird der Vergrößerungsbedarf am Bildschirm in einer Leseprobe ermittelt oder ggf. auch die zuvor empfohlene Bildschirmbrille erprobt. Danach werden verschiedene Hilfsmittel demonstriert und ausprobiert, z. B. Kamerasysteme, Software- oder Tablet-Lösungen. Zudem werden die idealen Spezifikationen des Monitors (Größe, Auflösung, Farbtemperatur, Beleuchtung) sowie der eventuell auftretende Schulungsbedarf ermittelt.

Die bestmögliche Arbeitsplatzausstattung als Lösung

Unter den beteiligten Mitarbeiter*innen des BFW Düren findet ein enger Austausch statt. Da diese teilweise auch in Doppelfunktion arbeiten, als technische*r Berater*in und IT-Trainer*in, können im Nachgang Schulungsangebote konkret auf den/die Kund*in abgestimmt und vorbereitet werden. Durch die Präsentation und das Testen der verschiedenen technischen Unterstützungsmöglichkeiten wird die bestmögliche Arbeitsplatzausstattung für den/die Betroffene(n) ermittelt. Die Ergebnisse der Hilfsmittelberatung werden in Form eines ausführlichen Berichts zusammengefasst, auf den das Einholen von Kostenvoranschlägen und die zugehörige Beurteilung durch das BFW Düren aufbauen kann.

Der flexible Berater

Da sich die technischen Voraussetzungen der Arbeitsplätze stetig verändern, ist es für die Beratenden unerlässlich, sich regelmäßig über aktuelle Trends, Forschung und Entwicklung zu informieren. Die Zusammenarbeit mit Hilfsmittelfirmen und Arbeitgebern ist Teil der täglichen Arbeit.

Die Hilfsmittelberatung zeichnet sich zudem besonders durch Flexibilität aus, da jede(r) Kund*in eine persönliche Lösung benötigt. Ein „allgemeingültiges Rezept“ gibt es nicht. Die enge Zusammenarbeit unter den Kolleg*innen und die Bereitschaft, auf die spezifischen Bedürfnisse jedes/jeder Kund*in einzugehen, machen die Tätigkeit für die Beratenden spannend und abwechslungsreich. Nur so können passgenaue und individuelle Lösungen für die Kund*innen gefunden werden, um einen Arbeitsplatz langfristig erhalten zu können.