Augenprobleme aufgrund von Diabetes

Es ist ein Auge mit brauner Augenfarbe zu sehen, was in ein Licht guckt.

Diabetes mellitus ist eine Stoffwechselerkrankung (auch Zuckerkrankheit genannt), von der etwa jeder zehnte Deutsche betroffen ist (Quelle: Statista). Ursächlich dafür ist ein Mangel am Hormon Insulin oder eine verminderte Insulinwirkung, was zu erhöhten Blutzuckerwerten führt. Man unterscheidet dabei zwischen Typ-1-Diabetes, welches durch einen absoluten Mangel des Hormons Insulin verursacht wird, und Typ-2-Diabetes, bei dem die Körperzellen mit der Zeit eine Insulinresistenz entwickeln.

Diabetes und Augengesundheit

Vor allem Typ-2-Diabetes kann eine Reihe von Folgeerkrankungen hervorrufen wie z. B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, aber auch Schäden an Nerven, Füßen, Nieren und auch den Augen. Der Fachbegriff für durch Diabetes verursachte Augenerkrankungen lautet diabetische Retinopathie oder diabetische Makulopathie. Beide Krankheitsbilder können zu einer Verschlechterung der Sehfähigkeit und in den seltensten Fällen zu Erblindung führen.

Schäden der Netzhaut durch Diabetes

Ein dauerhaft erhöhter Zuckerwert kann die Netzhaut der Augen beschädigen. Diabetesberaterin Diana Droßel appelliert daher, regelmäßig augenärztliche Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen, denn eine diabetische Netzhauterkrankung entwickelt sich anfänglich beschwerdefrei und unbemerkt – sowohl bei Typ-1- als auch bei Typ-2-Diabetes. Dabei kommt es zu Verschlüssen oder Aussackungen der kleinen Gefäße in der Makula (Netzhaut) – mit Einblutungen und Bildung von Ödemen (Flüssigkeitsansammlungen). Die Gefäße werden brüchig und durchlässig für Blut oder verstopfen komplett. Narbenbildung kann folglich zu einer teilweisen oder kompletten Ablösung vom Augenhintergrund führen. Mit fortschreitender Krankheitsdauer ist die Wahrscheinlichkeit für Schäden an der Netzhaut höher, obwohl sie nicht zwangsläufig zu einem schlechteren Sehvermögen führen müssen.

Augenvorsorge bei Diabetes

Da die Schädigung der Netzhaut meist unbemerkt bleibt, ist eine frühzeitige Erkennung sehr wichtig. Bei einer neu diagnostizierten Diabeteserkrankung sollte unverzüglich auch eine Augenuntersuchung (Augen-Screening) stattfinden, um mögliche Veränderungen frühzeitig zu erkennen und Komplikationen vorzubeugen. Diese soll je nach Risiko in einem Abstand von 1-2 Jahren wiederholt werden. Auch eine Blutdruckkontrolle ist wichtig, da erhöhter Blutdruck diabetesbedingte Augenschädigungen begünstigt. Sollten Sie plötzliche Symptome wie Verschwommensehen oder „Rußregen“ vor den Augen feststellen, lassen Sie sich umgehend von Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin beraten.

Tipp: Wenn Sie eine Retinopathie haben, sollten Sie Sportarten meiden, die den Augeninnendruck steigern oder die Netzhaut schädigen können wie z. B. Gewichtheben oder intensives Ausdauertraining (Quelle: https://www.leitlinien.de/).

Weltdiabetestag

Jedes Jahr findet am 14. November  der Weltdiabetestag statt. Es eine Initiative von IDF und WHO zum Geburtstag von Frederic G. Banting, einem der Entdecker des Insulins. Jedes Jahr sorgt ein neues Motto für die Gewichtung der Themen, über die im Zusammenhang mit Diabetes auf verschiedenen Kanälen aufgeklärt wird.

Weitere Quellen im Text:
Bundesministerium für Gesundheit
Patienten-Information der Bundesärztekammer