Gemeinsam für mehr Barrierefreiheit im Lendersdorfer Krankenhaus

Auf dem Foto ist ein aktuelles Orientierungsschild aus dem Krankenhaus zu sehen. Es ist nicht barrierefrei.

Wir als BFW Düren arbeiten aktuell an einem spannenden Projekt zur Verbesserung der Barrierefreiheit im Krankenhaus Lendersdorf. In Zusammenarbeit mit einem Mediendesign-Studenten der Rheinischen Hochschule Köln, der seine Bachelorarbeit im Rahmen des Projekts schreibt, wird ein neues Leit- und Orientierungssystem für das Krankenhaus entwickelt. Dieses zielt darauf ab, die Orientierung für alle Besuchergruppen – darunter Patient*innen, Besucher*innen, das Personal und externe Dienstleister – deutlich zu erleichtern.

Ein neues Leitsystem für mehr Effizienz im Krankenhaus

Das aktuelle Leit- und Orientierungssystem im Krankenhaus Lendersdorf wurde vor über zehn Jahren konzipiert und entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen. Besonders die fehlende Barrierefreiheit und die Aktualität der Schilder wirkt für viele Besucher*innen und Mitarbeiter*innen verwirrend und erschwert es ihnen, den richtigen Weg zu finden.

Das neue Leitsystem bringt nicht nur Vorteile für die Besucher*innen des Krankenhauses, sondern auch für die internen Abläufe. Durch eine klare Wegführung wird das Personal an der Information entlastet und wirtschaftliche Prozesse können effizienter gestaltet werden. Es hat sich allgemein gezeigt, dass durch ein schlecht konzipiertes Orientierungssystem in einem Krankenhaus jährlich mehr Arbeitsstunden verloren gehen können als die zweier Vollzeitstellen.

Barrierefreiheit im Fokus: Orientierung für Menschen mit Sehbehinderung

Ein zentrales Ziel des Projekts ist es, ein modernes, barrierearmes Beschilderungssystem zu entwickeln, das speziell auf die Bedürfnisse von Menschen mit Sehbehinderungen abgestimmt ist. In die Konzeption fließt das Feedback von blinden Menschen mit ein, die bei uns im BFW Düren betreut werden. Ihre Erfahrungen spielen eine entscheidende Rolle, um ein praxisnahes und bedarfsgerechtes System zu gestalten.

Um die Barrierefreiheit zusätzlich zu unterstützen, kommen technische Hilfsmittel wie die „Seeing AI“-App zum Einsatz. Diese ermöglicht es, Text auf Schildern vorlesen zu lassen. So entsteht eine optimale technische Unterstützung und ein angenehmes Nutzererlebnis wird geschaffen.

Theorie trifft auf Praxis: erfolgreiche Inklusion im Krankenhaus

Aktuell werden die ersten Entwürfe der neuen Schilder erstellt und in praxisnahen Tests mit den Proband*innen auf ihre Alltagstauglichkeit geprüft. Dieser Ansatz stellt sicher, dass das System nicht nur den DIN-Normen für Barrierefreiheit entspricht, sondern auch in der realen Anwendung überzeugt.

Das Projekt zeigt eindrucksvoll, wie wichtig es ist, theoretische Konzepte in die Praxis zu überführen und an die realen Bedürfnisse der Menschen anzupassen. Der persönliche Austausch mit den Nutzer*innen sowie das praxisnahe Feedback machen den entscheidenden Unterschied – ein Schritt, der weit über das bloße Einhalten von Normen hinausgeht.