Die Integrationsmaßnahme für sehgeschädigte Menschen am Berufsförderungswerk Düren ist nunmehr seit über 20 Jahren fester Bestandteil der integrativen Arbeit in Bezug auf den ersten Arbeitsmarkt. Somit konnten bereits hunderte Menschen mit Einschränkung dank der intensiven und interdisziplinären Zusammenarbeit erfolgreich ins aktive Berufsleben zurückgeführt werden.
Die Maßnahme richtet sich vorrangig an Menschen mit starken Sehbeeinträchtigungen, welche bereits über erlernte und ausgeübte Berufsqualifikationen verfügen oder vergleichbare Berufserfahrungen aufweisen können. Zu Beginn erfolgt eine ausgiebige Analyse der individuellen Fähigkeiten mit anschließender Entwicklung eines zielorientierten Förderplans. Nachdem die persönlichen Kern- und Sozialkompetenzen verbessert wurden, geht es in die Praktikumsphase. Dort können sie ihre erlernten Kenntnisse im beruflichen Alltag anwenden und den Praktikumsbetrieb von ihrer Persönlichkeit und ihrer Leistung überzeugen. Das angestrebte Ziel ist dabei stets die Arbeitsaufnahme.
Über diese Kerninhalte der Integrationsmaßnahme hinaus können vertiefende Schwerpunkte, Zusatzqualifikationen oder Wiedereingliederungen umgesetzt werden.
Insbesondere, wenn noch ein Arbeitsverhältnis besteht, begleiten wir engmaschig gängige Wiedereingliederungskonzepte als auch individuelle Ansätze. Über diesen Weg können Teilnehmende eine leidensgerechte Anpassung ihrer bisherigen Tätigkeit realisieren und ihre beruflichen Erfahrungen wieder dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stellen.
Sollte der zuletzt ausgeübte Beruf nicht mehr leidensgerecht sein oder wurde das Arbeitsverhältnis aufgekündigt, schauen wir gezielt nach bereits vorhandenen Berufsabschlüssen und –erfahrungen. Diese werden in Form von in sich abgeschlossenen, zielgerichteten Modulen wieder auf den aktuellen Bedarf des Arbeitsmarktes angehoben. Die Bandbreite reicht dabei von Kommunikations- und Ablagetätigkeiten über kaufmännische bis hin zu verwaltungsfachtechnische Inhalte.
Darüber hinaus ist es mit der Unterstützung des Berufsförderungswerkes Düren möglich, innerhalb der Maßnahme weitere Zusatzqualifikationen durchzuführen. Wir greifen dabei sowohl auf eigene Strukturen wie bei der Qualifizierung in additiven Fertigungsverfahren (3D Druck), als auch auf externe Dienstleister wie bei der Qualifizierung zur Betreuungskraft zurück.
Aber auch niederschwelligere Einmündungen in den ersten Arbeitsmarkt sind möglich. Werkstätten für blinde und sehgeschädigte Menschen können dabei die notwendigen Stelleninhalte im Praktikum beschulen. In enger Zusammenarbeit mit den lokalen Werkstätten begleiten unsere Reha- und Integrationsmanager, Vermittlungsfachkräfte und Sozialpädagogen den gesamten Prozess und sind jeder Zeit als Hilfestellung und Leitplanke für die Teilnehmenden da. Am Ende steht auch hier die Aufnahme eines sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnisses.
Abschließend wird damit sehr deutlich, dass die Stärke der Integrationsmaßnahme klar in den vielfältigen individuellen Ansätzen liegt. Ein kompetentes Team von interdisziplinär ausgerichteten Fachkräften sorgt dabei für alle Belange von der Organisation bis hin zur maßgeschneiderten Beschulungssituation für einen geebneten Weg zurück ins Berufsleben.