Mit Seheinschränkung im Beruf: Umschulung von Grafikerin zur Betreuerin

Die Überschrift lautet "Mit Handicap im Beruf" Darunter lächelt Frau Klaus in die Kamera, sie trägt lockiges Haar und eine Brille. Darunter steht "Von Grafikdesignerin zur Betreuungskraft in einem Seniorenzentrum".

Geglückter Wiedereinstieg unserer Rehabilitandin Frau Klaus

Der Weg zum BFW Düren

Frau Klaus hat bereits einige Berufsbilder in ihrem Leben mit den dazugehörigen Höhen und Tiefen kennenlernen dürfen. Nachdem ihr letzter Arbeitgeber ihr gekündigt hatte, wandte sie sich hilfesuchend an die Deutsche Rentenversicherung Bund. Die Entscheidung, gemeinsam mit der DRV und dem Berufsförderungswerk Düren als Spezialeinrichtung für sehgeschädigte und blinde Menschen an ihrer beruflichen Zukunft zu arbeiten, war getroffen.

Aufgrund der erheblichen visuellen Einschränkung konnte sie den erlernten Beruf der Grafik-Designerin nicht mehr ausüben. Im Rahmen einer Abklärung der beruflichen Eignung konnten ihre Stärken und Schwächen näher beleuchtet werden. Schnell wurde dabei klar, dass sie vor allem sehr gut ausgeprägte Kommunikationsfähigkeiten und Sozialkompetenzen aufwies. Die Tätigkeit als Betreuungsassistenz bot ihr da eine willkommene Perspektive, welche sowohl ihren Voraussetzungen als auch ihren persönlichen Stärken entspricht.


Dankend nahm sie daher die Möglichkeit einer Hospitation in einer Senioreneinrichtung wahr, um ihre Fertigkeiten dort einzusetzen, wo man sie braucht. Es dauerte nicht lange und die 56-Jährige überzeugte die dortigen Mitarbeiter*innen – und natürlich vor allem die Senior*innen – durch ihre proaktive Leistungsbereitschaft und ihr großes Herz.

Corona erschwerte ihren Ausbildungsweg

Der nächste Schritt wäre die Teilqualifikation zur Betreuungsassistenz gewesen, doch wie das ganze Land feststellen muss, kommt es manchmal anders als geplant. Die Pandemie hält Deutschland und die ganze Welt seit Anfang 2020 fest im Griff. An Präsenzunterricht war lange nicht zu denken und im Besonderen fielen die meisten Praktika oder Qualifikationen im Gesundheitssektor den notwendigen Hygieneverordnungen zum Opfer.

So musste auch das BFW Düren ab einem gewissen Punkt den Präsenzunterricht in ein unterstütztes Homeschooling überführen. Dies bedeutet natürlich gerade für die Zielgruppe der sehgeschädigten und blinden Menschen eine enorme Mehrbelastung. Das außerordentliche Engagement der IT des BFW Düren und die stetige Leistungsbereitschaft von Frau Klaus haben schließlich dazu geführt, dass die Teilqualifikation zur Betreuungsassistentin auch unter den schwierigen Bedingungen erfolgreich beendet werden konnte.

Vom Praktikum zur Festanstellung

Im anschließenden Praktikum erweiterte unsere Rehabilitandin ihre Kenntnisse in der Betreuung und wurde mit den Tätigkeiten des „Sozialen Dienstes“ vertraut gemacht. Das Praktikum verlief insgesamt so positiv, dass aus dem Praktikumsgeber in der Corona-Krise tatsächlich ein Arbeitgeber geworden ist.

Frau Klaus ist somit seit dem 01.09.2020 als Betreuungskraft in einem Seniorenzentrum beschäftigt und wird von unserer Vermittlungsfachkraft Dirk Kallenborn sechs Monate nachbetreut, um eine langfristige Integration im Arbeitsmarkt sicherzustellen.

Wir freuen uns sehr, dass sie mit unserer Unterstützung ihr angestrebtes Ziel erreichen konnte. Wir wünschen ihr auch in Zukunft viel Erfolg und Freude in ihrem Beruf!

Beratung und Diagnostik am BFW Düren

Wenn es im Erwachsenenalter zu Erkrankungen der Augen kommt, kann die Arbeit am aktuellen Arbeitsplatz um einiges erschwert werden. Kommt es in Folge zu zusätzlichen Funktionsverlusten, muss sich die betroffene Person womöglich beruflich neu orientieren. Dabei hilft das BFW Düren. Wir bieten nicht nur kostenlose Beratungsgespräche an, sondern helfen auch bei Antragsstellungen, Umschulungen sowie anschließender Jobvermittlung. Mehr Informationen dazu gibt es bei unserem Leistungsangebot.