Computer oder das Smartphone bedienen, Wäsche waschen, Essenszubereitung oder im beruflichen und privaten Alltag zurechtfinden – was für die meisten Menschen selbstverständlich ist, bringt für sehbehinderte und blinde Menschen oft zahlreiche Hürden mit sich und sie sind auf Hilfe angewiesen. Wenn die Sehfähigkeit nachlässt, leiden die Betroffnen automatisch auch an Funktionsverlusten. Ob ein schleichender Verlauf oder eine plötzlich eintretende Erkrankung: Die Betroffenen müssen nicht nur mit Einschränkungen im Privatleben zurechtkommen, sondern sind auch mit schwerwiegenden Folgen im Berufsleben konfrontiert. In diesem Beitrag stellen wir besondere Hilfen für Menschen mit Sehbehinderung vor, die wir am Berufsförderungswerk Düren anbieten.
Besondere Hilfen für den beruflichen Weg
1. Beratung und Eignungsabklärung
Eine frühe und individuelle Beratung ist besonders dann wichtig, wenn es um den Erhalt des Arbeitsplatzes geht. Daher bieten wir kostenfreie und zielgrichtete Beratungsgepräche an, um Menschen mit Sehbehinderung über ihre Rehabilitationsmöglichkeiten zu informieren und Hilfe und Unterstützung anzubieten.
Wenn die entwickelte Seheinschränkung eine berufliche Umorientierung erzwingt, unterstützen wir außerdem bei der Suche nach neuen Berufsfeldern und Umschulungen. Wir bieten Hilfe für Menschen mit Sehbehinderung an, indem in unserer zwölftägigen Maßnahme die beruflichen Eignungen geklärt und berufliche Perspektiven erschlossen werden.
2. Hilfsmittelberatung
Um den beruflichen und privaten Alltag problemlos zu meistern, sind viele Betroffene auf Hilfsmittel angewiesen. Sei es für die Bedienung von elektronischen Geräten oder um sich zurechtzufinden. Daher können Menschen mit Sehbehinderung eine Hilfsmittelberatung und eine arbeitsplatzbezogene Hilfsmittelerprobung bei uns absolvieren: Hier werden diagnostische Gespräche geführt, Analysen und Empfehlungen ausgesprochen und der Bedarf an Hilfsmitteln geklärt.
Besondere Hilfen für den Alltag
3. Schulung in Orientierung und Mobilität
Blindheit und Sehbehinderung schränken die Fähigkeiten zur selbstständigen Orientierung und Fortbewegung besonders ein. Das kann in der eigenen Wohnung anfangen und spätestens mit der Teilnahme am Straßenverkehr sind besondere Hilfen für Menschen mit Sehbehinderung notwendig. In einer speziellen Schulung in Orientierung und Mobilität erlernen die Betroffnen den Umgang mit Situationen und Hilfsmittel in gewohnter und fremder Umgebung. Die übrigen Sinne werden sensibilisiert, um beispielsweise einen sicheren Umgang mit dem Langstock beizubringen. Es besteht auch die Möglichkeit, im Berufsförderungswerk neue, zusätzliche Hilfsmittel auszuprobieren, z. B. einen Laser-Langstock.
4. Stärkung von lebenspraktischen Fähigkeiten
Die Alltagsaufgaben selbstständig bewältigen zu können, ist für ein selbstbestimmtes Leben sehr wichtig. Um nicht dauerhaft auch im Alltag auf Hilfe angewiesen zu sein, können Betroffene in bestimmten Trainingsmaßnahmen lebenspraktische Fähigkeiten erlernen und stärken, wie zum Beispiel Tipps für die Hausarbeit oder Hilfen bei der Zubereitung von Speisen.
Auch für Angehörige kann es eine schwierige Situation sein, wenn ein Familienmitglied oder eine bekannte Person im Laufe des Lebens eine Sehbehinderung erleidet. Es ist wichtig, dass Hilfe für die Menschen mit Sehbehinderung angeboten wird, aber oft wissen Angehörige nicht, wie sie helfen können. Der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverein hat hierzu zum Beispiel hilfreiche Tipps für Angehörige auf ihrer Website zusammengestellt.