Wenn es einfach wäre, dann könnte es ja Jede!

Porträtfoto von Frau Lintermann. Sie hat blaue Augen und ihr rotes, langes Haar fällt bis über die Schultern. Zu silbergefassten Ohrhängern trägt sie eine silberne Kette mit kleinem Schutzengel-Anhänger

„Mein Lebenslauf ist wirklich nicht geradlinig, sondern eher gezeichnet von einigen Biegungen und Wendungen“, lacht die heute 45-jährige Sandra Lintermann, als sie im Gespräch auf ihren Werdegang zurückblickt. „Ich hatte schon einige Stationen in meinem Berufsleben, habe mir Vieles angeguckt und Einiges ausprobiert und dachte, es gibt keine Perspektive mehr für mich“.

In einem Beratungsgespräch bei der LVR Klinik wurde der Dürenerin die Teilnahme an einer beruflichen Rehabilitationsmaßnahme vorgeschlagen. „Ich wusste nicht, was mich dort im Berufsförderungswerk erwartet und ich hatte schon ein komisches Gefühl, wieder die Schulbank zu drücken“, sagt die zweifache Mutter. „Aber letztendlich hat mich das Konzept dieser Rehabilitationsmaßnahme sehr überzeugt und die Menschen vom BFW haben sich bei einem Infogespräch wirklich viel Zeit genommen und sind individuell auf mich eingegangen.“

Die gelernte Buchhändlerin profitierte im Laufe der Rehabilitation sicherlich auch von ihrer vielfältigen Berufserfahrung und ihrem unbedingten Willen, im Berufsleben wieder Fuß zu fassen und für sich selbst eine langfristige und tragfähige Perspektive zu entwickeln.

Im Rahmen der Verbesserung der Arbeitsmarktfähigkeit hat Frau Lintermann an Unterrichtseinheiten in den gängigen Office Produkten teilgenommen. Unterrichtseinheiten in Kommunikation, Mathematik sowie Themen aus den Bereichen Bürowirtschaft und Trainingseinheiten in Social Skills rundeten das Bild ab.

Im Rahmen des Bewerbungstrainings hat Frau Lintermann die notwendigen Kenntnisse zur Gestaltung ihrer Bewerbungsunterlagen nach aktuellem Standard erworben.

Als sie dann am 01.02.2022 ein Praktikum im Verwaltungsbereich der Gemeinde Kreuzau begann, war zunächst einmal gar nicht daran gedacht, dass Sandra Lintermann dort ihre neue berufliche Heimat finden könnte. Geplant war vielmehr eine Erprobung und eine Eignungsabklärung um anschließend weitere, theoretische Qualifizierungen zu absolvieren um im Verwaltungsbereich Fuss fassen zu können.

Dazu sollte es allerdings nicht mehr kommen, denn Frau Lintermann überzeugte in ihrem Praktikum in der Gemeindeverwaltung in Kreuzau derart, dass man ihr dort ein Anstellungsverhältnis anbot.

Sicherlich war auch ein wenig Glück mit von der Partie. Glück, zur richtigen Zeit am rechten Ort zu sein und somit eine freiwerdende Planstelle besetzen zu können. Eine Stelle, die sie allerdings auch ohne ihr Engagement, ihre Motivation und ihre Lernbereitschaft, nicht hätte besetzen können.

„Ich bin sehr dankbar“, sagt die inzwischen wieder erfolgreich berufstätige Frau mit einem Lächeln. „Dankbar für die Unterstützung seitens der Rentenversicherung und der Menschen im BFW, aber auch dankbar dafür, hier in der Gemeindeverwaltung in Kreuzau eine echte Chance bekommen zu haben.“ Und weiter: „eine tragfähige berufliche Perspektive und Heimat gefunden zu haben, gibt mir den Rückhalt und die Zuversicht, an die ich vor noch nicht allzu langer Zeit nicht mehr glauben konnte.“