Wir haben einfach einen tollen Job

Die Teilnehmenden der Fortbildung sitzen in U-Form im Konferenzraum

Fortbildung des LVR-Inklusionsamtes im BFW Düren – Einblicke und Einsichten

Das LVR-Inklusionsamt bietet für betriebliche Funktionsträger, wie z. B. Schwerbehinderten-Vertrauenspersonen von Unternehmen mit Sitz im Rheinland, eine Fortbildungsreihe über Behinderungsformen und deren Auswirkungen auf das Arbeitsleben an. Die Seminare zum Schwerpunkt Sehbehinderung finden regelmäßig im BFW Düren statt.

Nach der langen Corona-Pause war Christian Geipel, Fachberater im IFD Sehen, froh, mit seiner Kollegin Susanne Lenzke und Frau Beckenkamp vom BFW Düren dieses Ganztages-Seminar im März wieder anbieten zu können.

Neben Präsentationen über Leistungsumfang von IFD Sehen und Berufsförderungswerk wurden optische und technische Hilfsmittel für Menschen mit Sehschädigung in der Praxis vorgeführt.

Die Teilnehmenden konnten außerdem Einblicke in die Bereiche Lebenspraktische Fähigkeiten und Orientierung/Mobilität gewinnen: Wie schenke ich als blinder Mensch unfallfrei heißen Kaffee ein, wie bezahle ich bar, welche Möglichkeiten bieten sprechende Hilfsmittel, z. B. Uhren? Unter Brillen, die verschiedene Augenkrankheiten simulieren, konnten die Teilnehmenden ansatzweise nachvollziehen, wie man sich mit stark eingeschränktem Gesichtsfeld oder reduziertem Kontrastsehen orientieren kann. Dazu hatten sie Gelegenheit auch das Gehen mit dem Langstock zu üben.

Meike Berger, Mobilitätstrainerin im BFW Düren, strahlte, als sie auf ihr und das Engagement aller Kollegen angesprochen wurde: „Wir haben einfach einen tollen Job. Ich könnte das den ganzen Tag machen.“

Der Tag hinterließ bei den Teilnehmenden bleibende Eindrücke: „Ganz einfache Situationen werden zum Problem, weil die Routine mit einer Seheinschränkung eine komplett andere ist“, so ein Stoßseufzer. Und eine andere Einsicht: „Eigentlich gibt es keine Entschuldigung für fehlende Barrierefreiheit.“

Wie immer war die Zeit zu knapp, um alle auftauchenden Fragen zu beantworten. Christian Geipel verwies darauf, dass im nächsten Jahr wieder ein Seminar stattfindet, und dankte den Teilnehmenden für den überaus interessanten und lebendigen Austausch.