Die Welt mit anderen Augen sehen

Eine Frau mit langen dunklen Haaren und weißer Bluse ist im Profil zu sehen. Ein olivgrünes Tuch verdeckt die Augen. Im Hintergrund ist das Meer zu sehen und ein bewölkter Himmel

Da externe Besucher des BFW Düren aufgrund der Corona-Pandemie lange Zeit rar gesät waren, freuten wir uns sehr, für zwei Psychologinnen der Bundesagentur für Arbeit eine Hospitation in unserem Haus ermöglichen zu können. Im Rahmen ihrer Einarbeitung zu Stützpunktpsychologinnen für die Arbeit mit blinden und sehbehinderten Menschen waren neben den Infos zu den Qualifizierungs- und Förderangeboten des BFW vor allem praktische Einblicke von Interesse.

Im Vordergrund steht dabei die Frage: „Wie kann sich ein blinder Mensch den Alltag erleichtern und strukturieren?“. Zunächst fühlten sich die Besucherinnen dabei in die Erlebenswelt von schwer sehgeschädigten und blinden Menschen anhand von Simulationsbrillen ein. Sie erarbeiteten die ersten Handgriffe und ‚Tweaks‘ aus dem Bereich der Lebenspraktischen Fähigkeiten und erlebten die gesamte Situation als wichtige und bereichernde Erfahrung für ihre Arbeit.

Im direkten Austausch mit unseren Teilnehmenden fiel das rege Interesse der Psychologinnen äußerst positiv auf. Ihnen wurden die Punktschriftsystematik nähergebracht und man beschritt zusammen die ersten Pfade in Excel Kalkulationen anhand der leidensgerechten Arbeitstechniken.

Offen berichteten zwei Teilnehmende der aktuellen Landesqualifizierungsmaßnahme von ihrer Geschichte. Die positive Botschaft ist klar: Es lohnt sich zu kämpfen, an sich zu arbeiten und manchmal auch einen Umweg in Kauf zu nehmen. „Gerne habe ich von meinen Erfahrungen berichtet. Schließlich müssen die Stützpunktpsychologinnen Gutachten erstellen und können vielleicht aus unseren Erfahrungen für die Zukunft profitieren.“, äußerte ein Rehabilitand im Anschluss.

Das Fazit der Besucherinnen bestätigte dies: „Der gewonnene Einblick in das Förder- und Weiterbildungsangebot des BFW ist für unsere Arbeit als Stützpunktpsychologinnen für Menschen mit Sehbehinderung und Blinden wertvoll, um adressatengerechte Empfehlungen für die berufliche Wiedereingliederung aussprechen zu können“.

Insgesamt war es für alle Beteiligten ein angenehmer Austausch, von dem beide Seiten profitieren konnten. Wir freuen uns auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit!